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Am 20. Oktober 2023 verstarb Franz Koza, pensionierter Pastor der Kirche der Siebenten- Tags- Adventisten in Österreich. Er wirkte in verschiedenen Adventgemeinden Österreichs, beginnend in Wien, Wr. Neustadt, Linz, Innsbruck und Villach.

31.10.2023 | Oliver Fichtberger

Abschied von Pastor Franz Koza

Franz Koza wurde am 08.09.1929 in Czernowitz in der Bukowina als jüngstes von vier Kindern in eine einfache Handwerkerfamilie geboren. Eine seiner Schwestern verstarb schon im Kleinkindalter, die zweite mit Anfang 20, so wurde sein zehn Jahre älterer Bruder Karl zeitlebens sein bester Freund und Vertrauter.

In den Wirren des zweiten Weltkriegs landete die Familie in Wien Ottakring in einer bescheidenen Wohnung.

Sein Bruder Karl arbeitete als Dreher, wo er Helmut Wassinger kennenlernte, einen Adventisten, der offen und gerne seinen Glauben bezeugte, was Karl schließlich dazu bewog, sich ebenfalls in die Adventgemeinde taufen zu lassen. Der jüngere Franz las bereits als Zwölfjähriger im Auffanglager heimlich in der Bibel und ließ sich 1946 ebenfalls taufen.

Auch er absolvierte eine Lehre als Dreher und fühlte – obwohl er zwar ernsthaft, aber sehr schüchtern war – den Ruf, als Pastor zu dienen und setzte alles ein, damit er am Seminar Schloss Bogenhofen in der Nähe von Braunau und in Collonges in Frankreich eine theologische Ausbildung erhalten konnnte.

Als junger Pastor in Wien lernte er seine spätere Frau Franziska kennen, sie heirateten 1960. Während ihres Dienstes in den verschiedenen Gemeinden quer durch Österreich wurden ihnen fünf Kinder geschenkt, insgesamt gehörten auch vier Hunde zur Familie. Bis zu seinem Tod gehörte der Spaziergang mit dem Hund für Franz zur täglichen Routine.

Franz hatte wie Jesus ein Herz für Bedürftige. Wer aus Not an die Tür kam, ging nicht hungrig weg, er hatte für jeden ein gutes Wort und wo nötig auch ein paar Münzen bereit.

Vielen wird das Ehepaar Franz und Franziska Koza auch aufgrund ihrer Begeisterung für einen gesunden Lebensstil in Erinnerung bleiben. Franziska organisierte jahrelang einen kostengünstigen Zugang zu Reformkost durch Sammelbestellungen, zudem führten die beiden zahllose Kochkurse, Raucherentwöhnungskurse und Glaubenskurse durch. Bis ins hohe Alter war es Franz Koza ein persönliches Anliegen, durch Meinungsumfragen von Haus zu Haus mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.

Das Leben von Franz Koza war geprägt von seinen Überzeugungen, seiner Disziplin, seiner Konsequenz und Loyalität gegenüber seinem Glauben, seinem Gott und der Gemeinde. Er mag nicht der charismatischste Redner gewesen sein, dafür war er besonnen, integer, verantwortungsbewusst, ernsthaft und aufopferungsvoll hilfsbereit. Er stellte seine eigenen Bedürfnisse und die der Familie hinten an und suchte keine persönlichen Freundschaften, um neutral sein zu können.

Seine Pensionierung tat seinem Dienst keinen Abbruch, bis weit in seine 80er predigte er noch in den Gemeinden Wiens und Umgebung, sprach auf Beerdigungen und betreute Kranke und Betagte. Seelsorge war sein größtes Herzensanliegen.

Leider musste er sein letztes Lebensjahr krankheitsbedingt im Pflegeheim verbringen, was für ihn sicher ein sehr schwerer Schritt war. Als er mit einem dementen Mitbewohner im Pflegeheim auf einer Parkbank saß, sagte er zu ihm: „Wir müssen uns die Fragen stellen: Was ist wichtig im Leben, was bedeutet für uns, was Jesus Christus am Kreuz für uns getan hat?“ Diese für ihn wichtigsten Fragen seines Lebens begleiteten ihn bis zum Schluss.

Als er sich durch Sprache nicht mehr ausdrücken konnte, kamen ihm die Anfangsworte seiner Gebete immer noch fließend über die Lippen: „Gütiger Gott, unser lieber himmlischer Vater ...“

Am 20. Oktober hat ihn sein himmlischer Vater zur Ruhe gelegt und nun wartet er auf die Auferstehung. Alle, die seine Hoffnung teilen, dürfen sich auf ein Wiedersehen freuen.

Am 13. November 2023 um 10:00 Uhr am Zentralfriedhof, Halle 1 verabschieden sich seine Familie, Glaubensgeschwister und Freunde von Franz Koza.

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