So hört man es dieser Tage wieder: „Frohe Weihnachten!“ bzw. sogar „Fröhliche Weihnachten!“. Ein schöner Wunsch, doch entspricht er der Realität? Wenn wir in die Welt hineinschauen, sehen wir da so viel Frohes?
20.12.2019 | Claudia Flieder
Frohe Weihnachten
Haben wir heute noch Grund, fröhlich zu sein? Da ist doch Tag für Tag von Krisen und Korruption, von Not und Elend zu lesen und zu hören … Mitunter braucht man gar nicht die Schlagzeilen zu überfliegen, sondern hat alle Hände voll mit den ganz persönlichen Problemen zu kämpfen und - ja, das betrifft auch uns – es ist einem eher nach Weinen statt nach Lachen zumute. Doch es geht auch anders: man kann sich abschotten von der Wirklichkeit, die Realität ausblenden und bei sich Zuhause heile Welt spielen. Die bessere Variante? Haben wir also Grund, frohe Weihnachten zu feiern? Haben wir überhaupt Grund, zu feiern?
Seitdem ich zu einem gelebten Christentum gefunden habe, ist Weihnachten für mich ein schönes Fest. Nicht nur wegen der Geschenke und dem guten Essen (was auch nicht zu verachten ist …). Es ist einfach schön, gemütlich mit Freunden und Familie zusammen zu sitzen und ein paar besinnliche Stunden gemeinsam zu verbringen. Das hat mit Einkaufsstress und Weihnachtstrubel nicht viel zu tun, sondern ist eine bewusst gestaltete Zeit der Ruhe und Andacht. Auch wenn wir wissen, dass Jesus nicht an einem 24. Dezember geboren wurde, so kann Weihnachten dennoch ein Anlass sein, sich an sein Kommen und Menschwerden zu erinnern. Gott wurde Mensch, um unser Leben zu teilen, um mit uns durch die Höhen und Tiefen des Lebens zu gehen und schließlich eine ewige Erlösung für uns zu erwirken. Das Kind in der Krippe ist nicht Kind geblieben, nicht nur ein süßes Baby zum Anschauen. Jesus ist genauso der gekreuzigte und auferstandene Messias, auf dessen Wiederkunft wir warten - wie es ja auch unser Name als Siebenten-Tags-Adventisten ausdrückt. Können wir noch warten? Warten im Advent auf ein besonderes Fest, warten im Leben auf unseren wiederkommenden Herrn? Oder sind wir bloß Gegenwarts-Konsumenten geworden, die nicht mehr an das Morgen denken, an das, was in der Zukunft auf uns wartet?
Weihnachten ist eine spannende Zeit, eine Gelegenheit, sich auf wichtige persönliche Fragen zu besinnen. Denn wenn ich heute warten kann auf Weihnachten, wenn ich in meinem Leben warten kann auf Jesus, dann habe ich wirklich allen Grund zur Freude. Die Ankunft unseres Herrn wird alle Freude überstrahlen, die wir hier auf dieser Erde gekannt haben. Vielleicht würde es uns gut tun, gerade diese Weihnachten darüber nachzudenken, was warten bedeutet – in einer frohen Erwartung bewusst sein Leben zu gestalten. Dann wird Weihnachten ein sinnvolles Fest und dann wird auch unser Leben das, was wir mit Worten bezeugen. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten – und frohes Warten!
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