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Adventistische Musiker mit einem Altersunterschied von 66 Jahren schreiben Geschichte durch die gemeinsamen Auftritte für das Chicago Symphony Orchestra.

09.05.2023

Mission Musik

Die Tournee 2023 des weltbekannten und beliebten Dirigenten Herbert Blomstedt, der 2022 seinen 95. Geburtstag feierte, näherte sich ihrem Ende. Die Tournee umfasste fünf Wochen von Proben und Konzerten mit mehreren erstklassigen Orchestern in verschiedenen US-Metropolen. In der letzten Woche trat er gemeinsam mit Andrei Ioniţă (29) auf der Bühne des Chicago Symphony Orchestra auf. Erstmals standen zwei Siebenten-Tags-Adventisten gemeinsam auf der Bühne eines Spitzenorchesters. „Das ist ‚Adventgeschichte‘, - adventistische Geschichte!“ äußerte Maestro Blomstedt enthusiastisch.

Für Blomstedt ist der Beifall des Publikums nicht der entscheidende Wert für den Dirigenten und auch nicht die ultimative Triebfeder seiner nunmehr fast 70-jährigen Tätigkeit am Dirigentenpult. Er sieht sich im Dienst einer Mission, nämlich der „Mission Musik“. Der Maestro versteht diese Mission nicht in einer funktionalen, oberflächlichen Weise. Musik ist für ihn die einzigartige Form einer besonderen menschlichen Ausdrucksmöglichkeit, die uns Gott als Schöpfer der Welt und der Menschheit ermöglicht hat: sie ist weder eine Ergänzung noch eine Konkurrenz zur Wort-Verkündigung, sondern eine eigene Sprache, die den Menschen tief im Inneren berührt. Musik spricht uns auf das Leben und möglicherweise auf Gott hin an, auch ohne Worte (vgl. Psalm 19,1-5).

Blomstedt stammt aus einer Pastorenfamilie der Siebenten-Tags-Adventisten und ist schon sein ganzes Leben lang ein überzeugter Adventist. Er ist ein Suchender, der im Glauben das gefunden hat, was der Menschheit und dem Leben auf der tiefsten Ebene dient, was Sinnfülle und Hoffnung gibt. Blomstedt lebt seinen adventistischen Glauben in ständiger Neugier und Offenheit, als ein Mensch, der geistig und spirituell auf der Suche bleibt - im Bereich der Religion ebenso wie im Bereich der Musik. Als Suchender interessiert er sich für Bilder und Symbole von „Gott und der Welt“. Er will sie aufspüren, verstehen und deuten. Für sich selbst tut er dies in der Bibel, für sein Publikum in den Partituren der großen Komponisten aller Zeiten, vom Barock bis zur Moderne. Das Adventist-sein ist das innere Fundament seiner musikalischen Berufung: diese ist der Dienst am Menschen, der Dienst zugunsten des Leben.

Als er vor einem Jahr Andrei Ioniţă, einen jungen Solisten, für die Aufführung von Dvořáks Cellokonzert in Chicago vorschlug, war er äußerst erfreut, dass sein Vorschlag angenommen wurde. Wie Blomstedt ist auch der Solo-Cellist Siebenten-Tags-Adventist, aus einer rumänischen Familie stammend und in Berlin der Adventgemeinde Waldfriede zugehörig. Nach dem Gewinn wichtiger Wettbewerbe, darunter die Goldmedaille beim Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau 2015, gilt er als einer der größten Cellokünstler seiner Generation. Die gemeinsamen Auftritte der beiden adventistischen Musiker waren aus mehreren Gründen bemerkenswert. Wie Kritiker anmerkten, ist es unmöglich, ihren auffälligen Altersunterschied zu übersehen, bei dem „die Jungen auf die Alten treffen“, wie es in der ‚Chicago Tribune‘ hieß. Mit den 66 Jahren zwischen beiden Akteuren könnte die Altersspanne kaum größer sein. „Es ist nur eine Zahl!“ sagt Blomstedt, wenn er von seinem Alter spricht. Und trotz dieser erstaunlichen Tatsache der überaus großen Altersdifferenz funktionieren die Aufführungen nicht nur reibungslos, sondern sind auch musikalisch überzeugend, wie es das anwesende Publikum die Kritiker empfand.

Blomstedt selbst bleibt dem Adventglauben und seiner musikalischen Berufung treu - wie Johann Sebastian Bach formulierte: "Soli Deo Gloria" - Gott allein die Ehre. Blomstedt sagt, er sei dankbar dafür, dass dies in der Spitzengruppe der Dirigentenelite und bei den besten Orchestern der Welt für ihn möglich geworden ist. Er ermutigt gerne junge adventistische Musiker, ihre Träume und Ziele weit zu stecken, auf ihrem Weg beharrlich zu bleiben und dies mit den Werten Glaube, Hoffnung, Liebe und damit Menschenfreundlichkeit zu tun.

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