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Am 26. Februar 2019 verstarb Ernst Grassl, pensionierter Pastor der Adventgemeinde in Österreich.

01.03.2019 | Oliver Fichtberger

Abschied von einem lieben Kollegen!

Ernst Grassl wurde am 12. September 1935 in Klosterneuburg bei Wien geboren, seine Eltern waren ein Jahr zuvor Mitglieder der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten geworden. Nach seiner Schulzeit absolvierte er eine Lehre als Bau-, Portal- und Möbeltischler.

Im Alter von 15 Jahren wurde er durch die Erwachsenentaufe Mitglied in der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten und engagierte sich bereits damals in der Gemeindearbeit, er war Missionsleiter der Gemeinde Wien Adventhaus, damals der größten Adventgmeinde Österreichs im 9. Wiener Gemeindebezirk.

Nach Abschluss der Lehre und erfolgter Gesellenprüfung arbeitete er noch zwei Jahre vorwiegend am Bau, bevor er im Jahr 1954 den dreijährigen Missionslehrgang am Seminar Schloss Bogenhofen absolvierte. Nach einem Zwischenjahr, in dem er wieder als Tischler in Österreich und der Schweiz arbeitete, setzte er seine theologische Ausbildung auf der Marienhöhe in Darmstadt, Deutschland fort und schloß sie nach zwei Jahren ab.

Am 1. September 1960 begann er in Innsbruck seinen Dienst als Prediger, begleitet zuerst von Pastor Fischbacher, später nach erfolgter Versetzung nach Wien, von Pastor Löhner und Ludescher. 1966 heiratete Ernst Grassl Elisabeth Schönauer. In diesem Jahr wurde er auch zum Pastor ordiniert und übernahm die Verantwortung für zwei Wiener Gemeinden, der Gemeinde Wien Neubau und Wien 7.

1967 wurde als erster Sohn Christian geboren, drei Jahre später Elwin.

1973 wurde Ernst Grassl die Verantwortung für die Gemeinden Wien Adventhaus und Tulln übertragen. 1977 wurde er nach Graz versetzt, betreute auch die Gemeinde Weiz und interimistisch auch Knittelfeld, Leoben und Bruck an der Mur. 1983 übernahm er den Bezirk Salzburg mit den Gemeinden Salzburg, Hallein, der Gruppe Lungau und zeitweise auch Bad Ischl.

Seine letzte Station im aktiven Dienst führte ihn wieder in den Bezirk, in dem er seinen Dienst begonnen hatte, er betreute die Gemeinden Innsbruck, Wörgl und Reutte bis er 1999 in den Ruhstand ging und nach Klagenfurt übersiedelte.

Sein ganzer Dienst war von unermüdlichem Fleiß gekennzeichnet, der auch im Ruhestand nicht nachließ. Er predigte in den Kärntner Gemeinden und verbrachte eine Woche pro Quartal im Seelsorgedienst im adventistischen Pensionistenheim Haus Stefanie am Semmering. Zwei Jahre lang leitete er die Umbau- und Renovierungsarbeiten des adventistischen Jugendgästehauses "Schmalnaueralm" in Strobl.

Seine handwerklichen Fähigkeiten hinterließen Spuren in vielen Gemeinden, in denen er wirkte, am deutlichsten wohl in Innsbruck, wo er die letzten Jahre seines Dienstes die Bauarbeiten  des Zu- und Ausbaus der Gemeinde Innsbruck begleitete und kräftig mit Hand anlegte.

Selbst als ihm schon eine Krebserkrankung zu schaffen machte, wirkte er an der Renovierung der Gemeinde Klagefurt mit und tischlerte so gut wie alle Möbel, die im Zuge der Renovierung erneuert wurden. Er arbeitete liebevoll bis ins Detail und mit großer Kreativität  - das war seine Art.

Wie als Tischler, so arbeitete er auch als Pastor, mit tiefem Ernst, Hingabe, Fleiß und großem missionarischen Eifer. Menschen für Gott zu gewinnen war ihm ein tiefes Herzensanliegen. In dem Dokument, in dem er die Stationen seines Lebens zusammengefasst hat, betonte er, dass er einen Missionslehrgang besucht hatte und damals noch nicht von einem Theologiestudium die Rede war. Die praktische Arbeit und der konkrete Dienst am Menschen war ihm wichtiger als Theorie, was er sehr deutlich und mit Nachdruck zu betonen vermochte.

Große Freude bereiteten ihm seine beiden Söhne. Christian folgte beruflich seinem Vorbild und wurde ebenfalls Pastor. Elwin schlug eine technische Berufslaufbahn ein.

Im Mai 2017 starb seine Frau Elisabeth. Der gesundheitliche Zustand von Ernst Grassl verschlechterte sich mit der Zeit langsam, bis er am 26. Februar 2019 von Gott zur Ruhe gelegt wurde.

Am Ende seines selbstverfassten Rückblicks auf die Stationen seines Lebens finden sich folgende Zeilen:

"Bis hierher hat der Herr geholfen! - Dem Herrn sei Lob und Dank dafür. Ihm allein gebührt die Ehre."

Er ruht nun, bis sein Herr ihn auferweckt. Unsere aufrichtige Anteilnahe gilt seinen Lieben. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen, wenn Jesus wiederkommt, um alle Tränen abzuwischen, das Leid dieser Welt zu beenden und eine neue Welt zu schaffen, in der es keine Not, keine Krankheit und keinen Tod mehr gibt.

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