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Sie war schon eine alte Dame. Immer, wenn ich sie besuchte, staunte ich über die Frische und Lebensenergie, die aus ihren Augen strahlte. Als ich meine Großtante einmal darauf ansprach, antwortete sie mir: „Weißt du, ich sage jeden Morgen Danke!"

14.06.2019 | Claudia Flieder

Geschenk des Lebens

„Jeder neue Tag ist ein Geschenk für mich.“ Eine Zeitlang später nahm ich an einem Gebetskreis teil. Eine der Teilnehmerinnen sagte Gott Dank – für das persönliche Leben, dafür „dass es mich gibt“, wie sie es ausdrückte. Wieder vergingen einige Monate, bis ich in ein Gespräch über das tägliche Gebet eingebunden war. Mein Gegenüber meinte: „Ich danke Gott jeden Morgen für das Leben. Egal, wie schwierig es ist und auch, wenn es mir schlecht geht, steht an erster Stelle der Dank an Gott dafür, dass ich leben darf.“

Drei Episoden, die eines gemeinsam haben: Das Geschenk des Lebens ist kostbar, einmalig, wertvoll. Vielleicht vergessen wir diese einfache Grundwahrheit im täglichen Überlebenskampf, bei all dem, was uns umtreibt und beschäftigt. Vielleicht wollen wir gar nicht daran denken, wenn unser Lebensschiff gerade wieder einmal auf stürmischer See unterwegs ist und wir vor lauter Problemen und Schwierigkeiten den Horizont nicht mehr klar erkennen können. Doch wann ist das Leben gut? Wenn alles glatt geht? Wenn mich nichts beunruhigt? Meine drei Erlebnisse, von denen ich eingangs berichtete, zeigen mir etwas auf: Leben ist gut, weil es Leben ist. Du und ich, wir sind lebendig, wir spüren uns im Leben - und das ist gut.

Lassen wir uns doch einmal darüber nachdenken, was in unseren Gebeten alles zur Sprache kommt: Bitten, Wünsche, Klagen… und der Dank für das Geschenk des Lebens? Hat dieser Dank auch seinen fixen Platz in unserem Beten? Wer für sein Leben dankt, der nimmt es auch ganz anders in Empfang. Der geht mit diesem Geschenk behutsam und sorgsam um. Leben ist für ihn kostbar geworden, denn es kommt von Gott. Und wie das so ist mit Geschenken: wenn man den achtet, der es gegeben hat, dann behandelt man es auch achtsam, gibt ihm einen besonderen Platz. Meine Großtante ist mir dafür ein gutes Beispiel. Sie war 96 Jahre alt, als sie starb – im Frieden mit sich und der Welt, nach einem langen Leben in Dankbarkeit. Hat sie keine Probleme gehabt? War sie stets ohne Sorgen? Nein, während des Krieges starb ihr Mann an der Front und sie musste allein ihre zwei Kinder und sich durchbringen. Das war keine Kleinigkeit, sondern eine enorme Herausforderung! Und dennoch konnte sie Danke sagen für das Geschenk des Lebens und so einen inneren Frieden, eine fröhliche Gelassenheit bewahren, die ich auch dir und mir wünsche. Sagen wir doch heute wieder einmal Gott ganz bewusst Danke dafür, dass es uns gibt - und erleben wir den Segen, der darauf liegt!

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