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So schön es einmal war, so ist es nie gewesen!

01.08.2014 | Oliver Fichtberger

So schön es einmal war ...

So schön es einmal war, so ist es nie gewesen! – Im ersten Moment musste ich herzlich lachen, als ich diesen Satz so ähnlich aus dem Mund meines Freundes hörte. Ich liebe sinnige Sätze und dieser gefiel mir ganz besonders.

Wie oft schon musste ich mir anhören, dass früher alles besser gewesen und wie schlimm heute alles sei. Indes – diese Raunzerei scheint ansteckend zu sein – oder möglicherweise ist sie ja Teil des menschlichen Erbguts, denn hie und da ertappe ich mich selbst dabei, dass ich darüber lamentiere, wie denn alles den Bach runter gehe und wie schön doch die gute alte Zeit gewesen wäre. Daher wich mein Lachen mit der Zeit dem Nachdenken darüber, woran es liegt, dass sich die Glorifizierung der Vergangenheit direkt proportional zum Quadrat der seit „damals“ verstrichenen Zeit zu verhalten scheint.

Wenn ich an meine Studentenzeit am adventistischen theologischen Seminar in Collonges (Frankreich) zurückdenke, dann zähle ich diese beiden Jahre heute zu den schönsten meines Lebens. Wen interessiert warum, gehe bitte auf diese Seite http://www.campusadventiste.edu/ und sehe sich das Video der Startseite an! Es waren geniale zwei Jahre, die ich dort verbrachte. Dummerweise aber wusste ich das damals noch nicht. Wenn ich mich heute gedanklich in diese Zeit zurück versetze, und mich wieder in meine damaligen Herausforderungen und Probleme hinein versenke, dann war sie reichlich gefüllt mit Existenzsorgen, Liebeskummer, Zukunftsangst, Unsicherheit und Fragezeichen. Alles, was mir heute an schönen Erinnerungen in den Sinn kommt, war damals natürlich schon vorhanden. Nur hatte ich mich oft so auf das Problematische konzentriert, dass mir erst das Bad in der nostalgischen Erinnerung die Schönheit vieler Augenblicke im Nachhinein bewusst macht.

Daher gehöre ich auch zu jenen, die gerne an Orte zurückkehren, die eng mit meinem Leben verwoben sind, damit ich deren Duft wieder einatmen und mit gereiften Augen vergangene Augenblicke nachempfinden kann.  Aber mehr als Tagträumen ist das leider nicht, denn die Menschen von damals sind in alle Winde verstreut und die Erinnerung verweht schnell.

Eigentlich ist es schade, dass ich erst jetzt so richtig erkenne, wie wenig meine Sorgen berechtigt waren, wie viele gute Lösungen für alle Probleme Gott bereit hatte und wie wunderbar er mich geführt hat. Vieles hätte ich schon damals als Segen und Freude erleben können, wären meine Gedanken nicht mit so vielen Fragezeichen gefüllt gewesen.

Da kommt mir ein Satz einer amerikanischen Autorin in den Sinn, die ich sehr schätze: "Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen, wie Gott uns in der Vergangenheit geführt hat." (Ellen White). Konsequent durchdacht bedeutet das: Wenn der Rückblick beweist, wie viel Schönes ich in einem Moment erlebte, ohne es oft sofort wahrzunehmen und wie stark die Hand Gottes selbst in den schlimmsten Zeiten mich umfasste, dann gibt mir das die Zuversicht, dass Gott genauso sicher die Zukunft in den Händen hält. Dann darf ich dankbar, achtsam und aufmerksam im Augenblick leben und ihn erleben, denn er ist das einzige Jetzt, das wir haben.

Diese Zuversicht wünsche ich Ihnen auch!

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