Was weiter passiert ist: Wanderung und Highspeed-Rodelbahn, Besuch im Hallenbad in Linz, Luftballonaktion und Olympiade. Das Zeltlager in Selker bleibt abwechslungsreich.
11.08.2008
Selker, die Zweite – Zelt-Lage(r)bericht DO - SO
Was weiter passiert ist: Wanderung und Highspeed-Rodelbahn, Besuch im Hallenbad in Linz, Luftballonaktion und Olympiade. Das Zeltlager in Selker bleibt abwechslungsreich.
Donnerstag: Die Nacht verlief etwas unruhig – zumindest für jene Teilnehmer, die Opfer eines kleinen Streiches wurden. Nicht nur, dass manche Schuhe „Füße“ bekommen haben und in der Früh irgendwo am Gelände zu finden waren, sondern auch gewisse Verzierungen im Gesicht und den Haaren einiger Burschen sorgten für Diskussionsstoff nach dem Aufwachen.
Höhepunkt des heutigen Tages war aber eindeutig die etwa sieben Kilometer lange Wanderung von der Ruine Prandegg nach Schönau zur Sommerrodelbahn. Die Ruine Prandegg ist mit einer Fläche von 2.435 m² und einer Länge von 150 Meter eine der größten Burgen in Oberösterreich. Im Laufe der Jahrhunderte hatte die Burg mehrere mächtige Besitzer. Als Ruine wurde die Burg bereits im Jahr 1786 bezeichnet. Seit einigen Jahren ist der Burgverein dazu bestrebt die Ruine zu sanieren und für Besucher freizugeben. Es war ein Erlebnis, die alten Gemäuer, den Turm und die unterirdischen Räume zu erkunden. Vom Turm der Ruine hat man eine herrliche Aussicht auf das Mühlviertel.
Von der Ruine ging es zunächst auf schattigen Wegen durch den Wald zu unserem Rastplatz für das Mittagessen. Nachdem der Inhalt der Lunchpakete verzehrt war, wartete die letzte Etappe mit einem kleinen Abstecher zum so genannten „Herrgottsitz“ (855m), einer Felsformation kurz vor der Sommerrodelbahn auf die „Stoaninger Alm“. Laut Sage soll sich Gott in der sitzförmigen Mulde auf der Spitze des Felsens ausgeruht und sanft lächelnd das Mühlviertler Hügelland betrachtet haben, nachdem er es so reizend und liebevoll erschaffen hatte. Zur Zeit der Gegenreformation sollen an diesem Platz auch heimliche Zusammenkünfte und Feiern der Protestanten stattgefunden haben.
Die Speedgleitbahn machte dann ihrem Namen alle Ehre. Für mache konnte es nach anfänglicher Vorsicht schließlich gar nicht schnell genug gehen. Die Begeisterung über die mehrmaligen rasanten Talfahrten war selbst den Zurückhaltenden anzusehen. Die Heimfahrt im Reisebus war dann im Vergleich dazu zumindest gefühlsmäßig langsam. Mit einer Abendandacht von Reinhard über Menno Simons, den Begründer der Mennoniten, ging dieser wunderschöne Hochsommertag – natürlich wieder um ein angenehm wärmendes Lagerfeuer – zu Ende.
Freitag: Die vorhergesagte Gewitterfront hat uns nur gestreift. Es hat zwar in der Nacht geregnet, aber ein heftiges Gewitter ist uns erspart geblieben. Aufgrund des wechselhaften Wetters geht es heute gleich nach einer Morgenandacht mit David und dem anschließende Frühstück mit dem Zug nach Linz ins Schörgenhubbad. Die Rutschen und das Wellenbad bieten jede Menge feuchte Abwechslung und ausserdem besteht die Möglichkeit, vor dem Sabbat noch warm zu duschen. Dieser Luxus ist nicht zu verachten, wenn man 14 Tage im Zelt lebt und nur eine (kaum benützte) kalte Dusche am Zeltplatz hat.
Der Beginn des biblischen Ruhetages wird am Abend mit einer Andacht von David und einer kleinen Sabbatüberraschung gefeiert. Leider gibt es aufgrund des Regens kein Lagerfeuer, aber es wird auch so ein schöner Abend.
Sabbat: Nach dem Sabbatschul-Bibelgespräch, in dem es um das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen ging, hielt Reinhard die Predigt. Dabei schilderte er die spannende Rettung eines Piloten, der auf abenteuerliche Weise von seinen Kollegen gerettet wurde, nachdem sein Flugzeug im Bosnienkrieg abgeschossen wurde. Die Parallelen mit der Rettungsaktion Gottes für uns durch Jesu Leben und Tod sowie seinen Dienst als unser Hohepriester im himmlischen Heiligtum zeigten die Liebe Gottes zu uns Menschen deutlich auf.
Am Nachmittag wurden Kärtchen für eine Luftballonaktion vorbereitet. Dabei ging es darum, Verheißungen der Bibel oder ermutigende Gedanken kreativ zu Papier zu bringen. Genau im richtigen Augenblick löste sich die Bewölkung mehr und mehr auf und über 100 bunte Luftballons mit ihrer leichten aber wertvollen Fracht wurden in den blauen Himmel entlassen. Die Frage ist, ob und wer die Karten finden wird. Im Falle einer Einsendung gibt es für den Finder ein kleines Geschenk: Das Buch „So geht das: Leben“ von Loron Wade über die 10 Gebote für Leute von heute.
Ein ruhiger und trotzdem abeschlungsreicher Tag ging wieder mit einem Lagerfeuer und einer Andacht von Christian zu Ende. In der Glut des Feuers konnte noch Stockbrot gebacken werden und dann hieß es wieder: „Gute Nacht!“
Sonntag: Heute feiert Hannes aus Linz seinen 13. Geburtstag. Eine kleine Torte und ein Geburtstagsständichen dürfen nicht fehlen! Der Tag beginnt mit Sonnenschein, der Regen ist vergessen und es wird angenehm warm.
Was bisher noch nicht erwähnt wurde: An den meisten Tagen gibt es gleich nach dem Frühstück die sogenannte „Zeltkontrolle“. Für alle Beteiligten ist es eine sinnvolle Notwendigkeit, zumindest ein Mal am Tag für Ordnung im und um das Zelt zu sorgen. Zugegeben, für manche Teilnehmer ist Ordnung zu halten eine größere Herausforderung als für andere, daher gibt es in der Bildergalerie auch keine Bilddokumente von diesen „Details“ des Lagerlebens. Zur Beruhigung aller Eltern sei aber festgehalten, dass bisher alles unter Kontrolle ist.
Am Vormittag fand für alle Interessierten der Workshop „Fotografie“ mit Christian statt. Nach einer kurzen allgemeinen Einführung zur Geschichte und Entwicklung der Fotografie wurde die Funktionsweise von Fotoapparaten besprochen und anhand praktischer Beispiele gezeigt, wie interessante und schöne Fotos entstehen. Während der kommenden Woche findet ein Fotowettbewerb statt, für den von jedem Teilnehmer zwei Fotos eingereicht werden können. Spannend wird, welche Ergebnisse dabei zu sehen sein werden. Kameras stehen jedenfalls zur Verfügung.
Während in China die olympischen Sommerspiele stattfinden, stehet am Zeltplatz in Selker die lokale Olympiade mit etwas anderen Sportarten am Programm. Da geht es in kleinen Gruppen natürlich um Geschicklichkeit und gemeinsamen Spaß und nicht um den ernsten Kampf um Hundertstelsekunden.
Jeden Abend findet vor der Andacht ein kurzes Bibelquiz zu jeweils zwei Kapitel des Johannesevangeliums statt. In kleinen Gruppen wird über die richtigen Antworten auf die jeweils 10 Fragen gegrübelt. Lisa versteht es immer wieder, diese tägliche „Millionenshow“ spannend zu gestalten.
Der heutige Tag klingt nach dem Lagerfeuer noch mit dem Bildrückblick auf die erste Woche aus. Für Heiterkeit ist dabei durch so manchen Schnappschuss gesorgt.
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